Das Forschungsprojekt „Step into Motion“ ist eine von der Deutschen Sporthochschule Köln geförderte Interventionsstudie, welche im Jahr 2020 von Helena Koine durchgeführt wurde.
Mit Hilfe von Fragebögen wurde untersucht, ob ein vierwöchiges Online-Programm, welches auf dem sozial kognitiven Prozessmodel des Gesundheitsverhaltens (Schwarzer, 2008) basiert, das Bewegungsverhalten von jungen Erwachsenen in der Krebsnachsorge positiv beeinflusst.
Die Evaluation des Online-Programms STEP INTO MOTION zeigt, dass sich der wöchentliche Bewegungsumfang der Teilnehmer*innen im Mittel um 40 Minuten erhöht hat. Zusätzlich wurde gezeigt, dass bestimmte psychologische Determinanten, welche als Grundlage für die selbstständige Weiterführung des Sportprogramms gelten, gestärkt werden konnten. Dazu gehört zunächst die Selbstwirksamkeit, welche den Glauben an die eigene Kompetenz körperlich aktiv zu sein bezeichnet. Weiter konnte die Fähigkeit das eigene Sportprogramm zu planen und auch bei individuellen Hindernissen nachhaltig durchzuführen gestärkt werden. Zusätzlich wurde angegeben, dass sich die Unterstützung des sozialen Umfeldes (Partner*in, Freunde, Bekannte, Kolleg*innen) erhöht hat.
Das Projekt ist in der Forschung und für die Betreuungspraxis von jungen Erwachsenen in der Krebsnachsorge von hoher Relevanz.
Es besteht eine deutliche Unterrepräsentation an Studien, die sich auf die Gruppe der jungen Erwachsenen in der Krebsnachsoge fokussieren. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Folgeerscheinungen von Krebserkrankungen im jungen Erwachsenalter wurden mehrheitlich von Studien mit Kindern oder älteren Menschen abgeleitet. Diese Ableitung der Daten ist nicht ausreichend, da die Gruppe der jungen Erwachsenen mit Krebs vom Auftreten der Symptome bis zum Abschluss der Therapie und darüber hinaus physischen, psychischen und sozialen Herausforderungen ausgesetzt sind, die sich deutlich von denen älterer Menschen und Kinder unterscheiden.
Somit werden (Interventions-) Studien zum Gesundheitsverhalten von jungen Erwachsenen benötigt, um die Erstellung eines wissenschaftlich fundierten Nachsorgeplans angepasst an die Bedürfnisse von jungen Erwachsenen zu ermöglichen. Das geplante Projekt soll somit durch die Evaluation einer theoriegeleiteten Intervention für junge Erwachsene in der Krebsnachsorge zur Schließung dieser Forschungslücke beitragen und gleichzeitig als Praxisbaustein für die Verbesserung des Versorgungsangebot für junge Erwachsene dienen.
Neben der Publikation der Studie, welche wichtig ist um weiteren Wissenschaftler*innen die Erkenntnisse zugänglich zu machen, ist nun die systematische Integrierung eines solchen Online-Programmes in die Krebsnachsorge anzustreben.
Hierfür werden Kooperationspartner*innen gesucht, die die Finanzierung des Programms ermöglichen, um zu sicher, dass auch weitere Menschen in der Krebsnachsorge in der Entwicklung eines gesunden, aktiven Lebensstils begleitet und im Wiedereingliederungsprozess unterstützt werden können.